ASF: Wie kann die Regulierung der Sexarbeit in Zukunft aussehen?

Veröffentlicht von Ursula Schwarzer 15. Februar 2023

Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen lädt ein zur Zoom-Videokonferenz: Wie kann die Regulierung von Sexarbeit in Zukunft aussehen?

Unter welchen Bedingungen soll Sexarbeit stattfinden und wie kann die Situation von Sexarbeitenden verbessert werden? Auch in Deutschland wird diese Frage erneut diskutiert. Bis 2025 soll das seit 2017 geltende Prostituiertenschutzgesetz evaluiert werden. In diesem Kontext setzt sich eine parteiübergreifende Bewegung für einen radikalen Richtungswechsel ein. Gefordert wird das sogenannte „Nordische Modell“. Obwohl dieser Ansatz meist mit Kriminalisierung von Kunden gleichgesetzt wird, geht damit eine beinahe vollständige Kriminalisierung der Sexarbeit einher. Zwar bleiben Sexarbeitende formal straffrei, aber legale Arbeitsorte gibt es im Nordischen Modell keine.

Neueste Studien zeigen, dass das Nordische Modell in Schweden, Norwegen, Frankreich und Irland die Situation vieler Frauen verschlechtert hat. Die versprochenen Ausstiegshilfen wurden nur sehr wenigen Frauen zur Verfügung gestellt. Migrantinnen erhalten noch seltener Unterstützung. Was ist also der richtige Weg, Sexarbeit in Deutschland zu regulieren? Welche Novellierunen brauchen wir, und welche nicht?

  • Referentin: Sonja Dolinsek, Historikerin. Sie forscht zur Geschichte von Prostitutionspolitik und beobachtet die rechtlichen Entwicklungen in Europa und weltweit seit über 10 Jahren.