Finissage: Auszugraben aus Ruinen – Wie geht es weiter mit der Erinnerung?

Veröffentlicht von Ursula Schwarzer 14. März 2024

Finissage der Ausstellung: „Auszugraben aus Ruinen – Eine Spurensuche jüdischen Lebens in der Weddinger Müllerstraße 163“ – Wie geht es weiter mit der Erinnerung?

Studierende der Universität Potsdam erforschen unter der Leitung von Dr. Elke-Vera Kotowski die Vergangenheit des Grundstücks Müllerstraße 163. Hier stand einst ein Mietshaus, das in jüdischem Besitz war, heute ist hier die Landesgeschäftsstelle der Berliner SPD, das Kurt-Schumacher-Haus. Im Sommersemester 2023 begannen die Recherchen in einem Seminar. So vielfältig wie die Disziplinen, die sich zusammenfanden, so unterschiedlich gestaltete sich auch die Forschungsarbeit. Am Ende konnten die Lebensgeschichten von drei Familien freigelegt werden:

  • des Eigentümerpaares Salo und Lisa Wolff
  • ihrer zwangsweise einquartierten Untermieter:
    • Familie Freundlich
    • Ehepaar Gold, das die menschenverachtende Politik des NS-Staates überlebte

Für das Ehepaar Wolff und die Familie Freundlich war die Müllerstraße 163 die letzte Anschrift vor ihrert Deportation in die Vernichtungslager. Neben der Bebauungsgeschichte der Müllerstraße 163 liegt der Focus der Ausstellung auf den Lebensgeschichten der drei jüdischen Familien, die bis 1942/43 dort wohnten.

Zum Abschluss der Ausstellung besprechen wir, in welcher Form die Erinnerung an die einstigen jüdischen Bewohner*innen wachgehalten werden kann. Dabei werden Konzepte vorgestellt, die auch Anwohner*innen inspirieren sollen, geeignete Gedenkformen mitzudenken.

  • Mit Mitgliedern der Projektgruppe
  • Anmeldung (G52): anmeldung@august-bebel-institut.de